
Weiter nach Mole
Auch diesen Morgen sollte der Sonnenaufgang wieder vom Hügel beobachtet und ein paar Runden mit der Drohne geflogen werden.
Am Weg zurück trag ich diesmal eine kleine Gruppe von Schülern, die gerade Milch holen gingen.
Abenteuerlustig wie ich war, spazierte ich mit ihnen zum nahegelegenen Nomadenvolk. Am Weg fiel dem eine Jungen auf, dass er seinen 1 Cedi (ca. 17cent) für die Milch verloren hatte. Verzweifelt suchten wir gemeinsam den Schein, ohne Erfolg. Schließlich lud ich die Jungs auf ihre Milch ein, weil sie sonst eventuell Zuhause Probleme bekommen hätten. Zur Feier tanzten wir dann noch eine Runde gemeinsam.
Zum Frühstück gibt es in Ghana so gut wie immer eine Form von Ei und Weißbrot, oder bei den Einheimischen auch schon einmal gerne Fufu mit Soup. Nach der Stärkung besuchten wir mit Simone alte bekannte Lehrer in der Schule. Die Klassenräume sind mit europäischen Standards nicht zu vergleichen. Nur die höheren Stufen haben Bänke und Tische.
Neben der minimalistischen Ausstattung fiel noch etwas auf: der Unterricht hätte vor über einer Stunde beginnen sollen und einige Lehrer waren noch nicht da und das dürfte kein Einzelfall sein. Kein Wunder, dass dann viele Eltern ihre Kinder nicht in die Schule schicken, wenn sie dort „eh Nichts lernen“ aber Zuhause mitarbeiten könnten.
Mittlerweile hatten wir auch schon gelernt, wie man hier „guten Morgen“ (gesprochen: „da swoa“) auf Mambruli (eine der 70 Sprachen innerhalb Gahanas) sagt. Als Antwort bekommt man dann „naaaaah“. Wobei ich das Gefühl hatte, dass man „naaaaah“ sehr vielseitig und auch als universal Antwort verwenden kann ^^.
Gerade wo wir so richtig angekommen waren, hieß es schon wieder Abschied nehmen. Der Charme des kleinen Dorfes im Norden Ghanas hatte mich in seinen Bann gezogen. Die Freundlichkeit der Menschen, die Einfachheit des Lebens, die trockene Hitze, die malerische Natur und das ambitionierte Team von braveaurora sind nur ein paar Dinge, die Guabuliga zu einem besonderen Ort machen.
Unser nächstes Ziel für heute war der Mole Nationalpark wohin uns Gabriel begleitete und Simone noch im Dorf blieb, um diverse Vorstandstätigkeiten zu erledigen. Kurz vor der Ankunft in unserem Quartier, wollte man uns noch eine Moscheen-Tour andrehen, aus der wir uns gerade noch herausreden konnten und nach einer langen Autofahrt in der Savannah Lodge ankamen. Die Zimmer waren simpel aber es gab ein westliche WCs und Duschen. Das beste an der Lodge war allerdings die Familie die sie führte: zwei Brüder die neben der Zimmervermietung auch noch eine Schule für sozialschwache Familien führen und sich stark für Eco-Tourismus einsetzen.
Am Abend machten wir dann noch mit einem der Brüder einen kleinen Abendspaziergang.
Eigentlich wollten wir dann nur mehr ins Bett fallen doch so einnfach sollte es nicht merden…Beim „Schließen“ der Fenster fiel mit eine gut 10cm große Spinne auf, die auf der Innenseite unseres Fliegengitters saß. Ich dachte mir, so lange sie dortbleibt, soll es mir recht sein. Doch als Lisa sie dann die Wand hinunter laufen sah zu unseren Rucksäcken, wurden wir beide ein bisschen weniger entspannt^^. Vor allem wenn man bedenkt, dass es hier tödlich giftige Spinnen gibt. Der Kampf war also eröffnet.
Leider hatte sie sich taktisch gut zwischen unseren Rucksäcken und einer Plastikflasche positioniert. Mit einem Schlapfen in der Hand wusste ich, der erste Schuss muss sitzen, sonst ist sie weg. Natürlich ging der erste daneben aber der zweite Schlapfen sollte uns einen entspannten Schlaf bescheren. Wenn ich mir sicher sein hätte können, dass sie nicht giftig ist, hätte ich versucht sie zu fangen aber so war es mir dann doch zu riskant.