„Ois ned so anfoch in Ghana“

Ghana

„Ois ned so anfoch in Ghana“

Afrikanische Morgenstunden sind vergleichsweise „kühl“ mit guten 22 Grad. Für die Ghanaer auf jeden Fall kalt genug, dass sich unser Host mit einer Jacke am Lagerfeuer wärmt.

Unser nördlicher Aufenthalt näherte sich dem Ende. Eine weitere 12 stündige Busfahrt von Tamale stand uns bevor. Die Bustickets hatten wir schon vor ein paar Tagen per VodafoneCash gekauft und nun war der Plan, dass wir uns den weiten Weg nach Tamale sparen und bei einer Kreuzung dem Bus zusteigen. Die Organisation dieses „Zusteigens“ stellte sich allerdings als ein längeres Unterfangen, welches gut die „ghanaer Ineffizienz“ repräsentierte, heraus.

Stress ist für die meisten Ghanaer vermutlich ein Fremdwort. Man nimmt sich hier die Zeit die man braucht und noch mehr.  Dementsprechend langwierig und kompliziert sind alle möglichen Abläufe. Das Telefonat zwischen unserem Host und der Dame vom Busunternehmen wirkte, als würden sie lautstark streiten. Beide schrien in das Telefon als wären sie kurz vor der Scheidung, obwohl sie gar nicht böse waren. Der Umgangston ist hier einfach um einiges lauter und direkter als wir es aus Österreich gewohnt sind. Nach einer Stunde Telefonieren war angeblich alles geklärt…theoretisch.

Nun hatten wir noch ein wenig Zeit und besuchten die Schule, die von dem Besitzer der Savannah Lodge geführt wird und Hanbal dort unterrichtet. Sobald wir dort erschienen, „genossen“ wir die Aufmerksamkeit der meisten Kinder, die alle unsere Hände halten wollten…oder sogar Lisas Finger plötzlich im Mund hatten^^.

Als wir uns langsam bereit machten um uns auf den Weg zur Kreuzung, wo wir dem Bus zusteigen, zu machen, hieß es plötzlich, dass der Bus verfrüht losgefahren ist. Unser Fahrer, Amarat, kannte den Weg. Es war noch sehr weit. Also schossen wir mit 160km/h durch die Savanne, an Schlaglöchern, Ziegen und Geschwindigkeitsschwellen vorbei.

Wir schafften es in den Bus und es kam wie erwartet: 12 Stunden lang wieder volle Lautstärke irgendeinen afrikanischen Trash-Film und 13 Grad Klimaanlange Temperatur.

Das ist ein anderer Film aber mit dem selben kleinen Kind als Hauptdarsteller: 

Um 05:00 in der Früh kamen wir in Accra im Somewhere Nice Hostel an.