
Dorf auf Stelzen & Valentinstag Rave
Die Hoffnung war da, der Sonnenaufgang nicht. Das Filmen des Sonnenaufgangs war wegen einer dicken Nebeldecke nicht möglich aber das frühe Aufstehen hat sich dennoch ausgezahlt. Der Drohnen-Spaß nahm dann leider ein Ende, als die Falken erwachten und begannen meine Drohne mit Sturzflügen zu attackieren.
Der Grund wieso wir nach Beyin fuhren war das Fischerdorf auf Stelzen, Nzulezo. Nach einem kleinen Spaziergang durch das die grüne und feuchte Landschaft, ging es per Boot zum Dorf. Simone konnte gar nicht aufhören zu strahlen, als wir über das Wasser glitten.
Immer wieder mussten wir durch enge Dschungelpassagen hindurch, bis wir auf der großen Fläche des Sees ankamen und das kleine Dorf auf Stelzen in der Ferne sehen konnten.
Anfangs fühlte es sich eigenartig an, dieses Dorf als Tourist zu besuchen. Doch die Leute wirkten nicht gestört von uns und konnten aus dem Tourismus eine weitere Einnahmequelle generieren. Das Dorf wird von sieben Familien bewohnt und hat ein überdurchschnittlich gutes Sanitärsystem. Auch die Schule war für ghanaer Verhältnisse sehr gut ausgestattet.
Unser Guide erzählte uns, dass ungefähr alle vier Jahre die Steher der Häuser ausgetauscht werden müssen. Überraschenderweise gab es sogar Mülltonnen wie wir sie aus Österreich kennen. Wenn wir allerdings zwischen den Häusern ins Wasser schauten, fand man Müll ohne Ende im pechschwarzen Wasser. So einladend der See auch aussehen mochte zum Schwimmen…da war das verschmutze Wasser unter den Häusern zu abschreckend.
Während der Bootsfahrt zurück packte ich meine Drohne aus und verfolgte das Boot während der Fahrt. Ich denke es fängt ganz gut ein, wie schön die Landschaft dort ist.
Am Nachmittag stürzten wir uns in die Fluten. Begleitet von zwei einheimischen Kindern entspannten wir im warmen und flachen Meer. Hier gab es niemanden der bettelte oder einem etwas verkaufen wollte.
Frische Kokosnuss von der Palme? Kein Problem. Mit einem sehr langen Stab stieß einer der todesmutigen angestellten eine nach der anderen Kokosnuss von der Palme. Dabei donnerten die Nüsse knapp neben den Füßen des Mannes in den Sand. Simone probierte sich daran, mit einer Machete die Kokosnuss zu öffnen: wir fürchteten alle um ihre Finger und offen war sie dann auch nicht^^. Einen Versuch wars wert ;).
An diesem Tag war Valentinstag und der Hotelmanager Daniel fragte uns, ob wir mit ihm in ein benachbartes Dorf fahren wollten, um ein wenig zu feiern. Wieso nicht?! Zu sechst, viel zu schnell und bei schlechter Sicht ging es durch den Palmenwald. Bei der Party angekommen, fühlten wir uns wie bei einer amerikanischen Kollege Party. Tausende Leute auf der Straße, riesigen Boxen, viel Alkohol und ausgelassene Stimmung. Wir waren (natürlich) die einzigen Weißen dort. Dementsprechend beäugt wurden wir die ganze Zeit. Als wir uns auf die Tanzfläche wagten, bildete sich eine Traube von Menschen um uns herum, die einfach nur beobachten wollten wie Weiße tanzen, hatte ich das Gefühl. Wobei man sagen muss, dass es so wirkt, als könnte einfach jedes schwarze Kind schon besser tanzen als wir alle zusammen. Das haben sie im Blut, könnte man meinen.
Irgendwann nahm die Aufmerksamkeit dann ab und ich lieferte mir ein heißes Dancebattle mit einem geschätzt 12-Jährigen. Nach vermutlich einer halben Stunde hartem Battle würde ich behaupten, dass ich gewonnen habe aber da gehen die Meinungen auseinander ;).
Nach ausgiebigem Feiern in den Straßen, ließen wir den Abend entspannt am Lagerfeuer, mit Meeresrauschen im Hintergrund, ausklingen.